... In dem Bedauern liegt auch ein Rückversichern, dass man selbst noch da ist, dass es einem den
Umständen entsprechend gut geht, dass man sich nicht zu beklagen hat. Was aber ist, wenn diese
Gemütslage auch die jüngeren, ja selbst die ganz Jungen befällt? Wo ist deren Ort, wo ist
deren Öffentlichkeit?
Der Großteil der Ascherslebener Bevölkerung ist jenseits der 40. Dieses Mehrheitsverhältnis
wird sich in den kommenden Dekaden weiter festigen. Der vielleicht schon geäußerte Gedanke,
Ascherslebens Zukunft als die einer ruhigen Feierabendheimstadt zu sehen und in diesem Blick eine zwar
bedauerliche aber unvermeidliche Konsequenz zu entdecken, liegt nahe. Man könnte ihn wort- und
bildreich als Zukunftschance für die Stadt verbrämen. Er ist bei allem Bemühen um
Aufrichtigkeit dem Ascherslebener und Realitätssinn der realen Situation des Ortes gegenüber
allerdings sehr verschwommen. Dann kämen notwendigerweise hoffentlich die Menschen, die diese dann
wirklich alten Alteingesessenen pflegen und betreuen werden in dieser Stadt. ...
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